Ein kleiner, aber bezeichnender Fehler

Unser Kommentar zur Aufstellungsversammlung der CSU scheint wohl einigen übel aufgestossen zu sein, was uns sogar eine Erwähnung in der Berichterstattung des Münchener Merkur verschaffte.

Wir würden „Grabenkämpfe“ führen und die Angelegenheit „hochpushen“. Wenn es nun also Grabenkämpfe sein sollen, wenn man auf Transparenz statt Hinterzimmerpolitik insistiert und die Information der Bürger als „hochpushen“ sieht, dann tun wir dies gerne. Wir treten auch in dieser Wahl mit keinem geringeren Ziel an, als dem, Krailling zu einer modernen Gemeinde zu machen, in der zum Beispiel die Bürger informiert sind, was genau passiert und welche Konsequenzen zu erwarten sind.

Als Antwort auf den Leserbrief eines CSU-Mitglieds hat unser Fraktionsvorsitzender Werner Engl, der gemeinsam mit mir der Veranstaltung beiwohnen durfte folgende Erklärung verfasst:

Zu CSU setzt Besucher vor die Tür vom 25.02.2019
Nachdem der Umgang mit zwei Gästen in der Kraillinger CSU Mitgliederversammlung am 18.02.2019 mit Aufstellung des Bürgermeisterkandidaten tiefschürfend im MM diskutiert wird, kann ich weitere Eindrücke zur Vervollständigung beitragen.
Mit Frau Schulte-Krauss bin ich zur CSU-Versammlung in die Kraillinger Brauerei gegangen, um erstmals den Bürgermeisterkandidaten zu erleben. Wir wurden beim Eintreten in das Nebenzimmer von Frau Raab, der Schriftführerin des Ortsverbands, und einem mir nicht bekannten Herrn, bekleidet mit schwarzer Hose und einem weißen Hemd und mit schwarzem Vollbart gemustert. Beide saßen an einem Tisch neben der Zugangstüre. Frau Dankesreiter, die Vorsitzende der Kraillinger CSU, hat uns beim Eintreten gesehen und nach dem Erkennen mit Handschlag begrüßt. Wir haben uns an einen Tisch unweit des Eingangs gesetzt.
Bei einem späteren Blick zur Türe, vor Beginn der Tagesordnung, konnte ich sehen, dass an der Türe Herr Metzner und Herr Jäger standen und in den Saal blickten. Wir haben Ihnen gewinkt und angezeigt, dass an unserem Tisch noch Sitzplätze frei wären. Währenddessen stand vor Ihnen der Herr in schwarzer Hose und weißem Hemd und ich konnte einen Disput zwischen ihnen sehen. Herr Metzner und Herr Jäger sollten keinen Zutritt erhalten. Wir waren überrascht von der Sonderbehandlung der beiden in der Kommunalpolitik aktiven und deshalb auch vielen der Anwesenden bekannten Herren.
Kurz darauf stand vor uns am Tisch Herr Metzner, verfolgt von dem bärtigen Herrn, der ihn wiederholt aufforderte, den Raum zu verlassen. Wir wollten den Grund dafür von dem Herrn wissen. Nach mehrmaliger Aufforderung erklärte er uns, dass er Störungen der Versammlung verhindern und Plätze für eventuell noch kommende CSU-Mitglieder frei halten wolle. Als wir aufgezeigt hatten, dass doch noch hinreichend Platz im Saal sei, meinte er, uns beide und Herrn Metzner ansehend, dass durch Zwischenrufe und Krawall die Sitzung zum „Platzen“ gebracht werden könne. Obwohl wir versuchten seine Meinung zu entkräften, indem wir auf die Öffentlichkeit der Versammlung und die Anwesenheit von anderen Nicht CSU-Mitgliedern verwiesen, bestand er darauf, dass Herr Metzner den Raum verlässt. Herr Metzner wollte diese Diskussion nicht weiterführen und verließ den Raum.
Wir erwogen, die Versammlung auch zu verlassen, entschieden uns aber dagegen.
Kurz nach diesen Verdächtigungen wurden wir von mehreren CSU-Mitgliedern persönlich begrüßt und angesprochen. Wir äußerten unser Unverständnis zu dem beschriebenen Vorgang.
Dieses Unverständnis über die unbegründeten Verdächtigungen ist auf der Homepage der Kraillinger Grünen nachzulesen.
Die CSU-Versammlung wurde gegen mögliche Widersacher bewacht wie eine imaginäre Burg und daraus entstand das Bild des die herrschaftliche Burg umgebenden Grabens, um den gekämpft wurde. Dieses Bild einer umgrenzten Herrschaft ist nicht neu in der Kraillinger Kommunalpolitik. Wenn man sich z. B. erinnert an die Bombendrohung bei einer Bürgerversammlung, die eine für die herrschende CSU unerwünschte Entwicklung nahm. Die Drohung hat damals die Versammlung „gesprengt“, die die Burg bedrängte.
Trotz verbaler Entgleisungen im öffentlichem Diskurs mit spitzfindigen Anmerkungen, wurde dieses Bild in den letzten Jahren immer schwächer und eine neue Leitung der Gemeinde kann vielleicht weiter Gräben auffüllen oder sogar auch überspringen.
Bei den beiden folgenden Ortsversammlungen von Bündnis 90 / Die Grünen und FDP zur Aufstellung weiterer Bürgermeisterkandidaten war es selbstverständlich, dass alle Besucher von jedweder Gruppierung willkommen waren.

Mit freundlichen Grüßen

Werner Engl
Gemeinderat in Krailling für Bündnis 90 / Die Grünen