Diskussion „Wie wollen wir im Alter leben?“

Gestern, am Rosenmontag fanden sich auf Einladung von Ortsverband und unserer Landratskandidatin Martina Neubauer rund 30 Gäste ein um mit sich vom pflege- und seniorenpolitischen Sprecher im Landtag Andreas Krahl informieren zu lassen, welche Möglichkeiten bestehen, den Lebensabend möglichst angenehm und eigenbestimmt zu genießen. Hier ging es von kleinen, aber notwendigen Hilfen in der Infrastruktur einer Gemeinde, wie zum Beispiel ausreichens Sitz- und Rastgelegenheiten bis hin zu neuen Hightec-Hilfen beim Verbleib im eigenen Heim.

Schnell wandte sich die Diskussion jedoch der Wohnanlage für Senioren zu, was nicht zuletzt an der auffälligen Präsenz von Caritas und Schoberstiftung, letzteres in Gestalt von CSU Gemeinderätinnen, lag. Da unser Ziel als grüne Fraktion ist, dieses Projekt endlich transparent zu machen, sodass jede*r Bürger*in und auch jeder Gemeinderat und jede Gemeinderätin auf Basis aller Tatbestände entscheiden können, was sie davon halten, sehen wir es als positiv, wenn auch Vertreter anderer Interessen zu unseren Veranstaltungen kommen. Es ist für uns ein Zeichen von Demokratie, Pluralismus und Transparenz, wenn jeder Redezeit bekommt. Diese wurde von den Damen auch reichlich genützt, sodass der Referent und Gäste, die mit allgemeinerem Interesse gekommen waren, leider teilweise zu kurz kamen.

Abgesehen von bereits bekannten Argumenten kam jedoch eines klar zum Ausdruck, was auch Andreas Krahl in seinem finalen Statement formulierte: Es gibt offensichtlich noch viel Diskussionsbedarf. Das ist bei einem Projekt, das jetzt seit fünf Jahren in Planung ist keine Glanzleistung. Dennoch konnten dem auch die Befürworterinnen nicht widersprechen.

Vielleicht sollte sich die Gemeinde, und insbesondere der Gemeinderat einfach ins Gedächtnis rufen, was ihre und seine primäre Aufgabe ist: Für das Bürgerwohl zu sorgen und, im Falle des Gemeindrats, den Bürgerwillen zu respektieren oder ihn wenigstens anzuhören. In diesem Fall ist es eben schwierig zu sagen, was ‚der Bürger‘ genau möchte, aber das liegt eben zum Teil an der mangelnden Kommunikation und zum Teil an leichtfertigen Verkürzungen, bei denen ein angebliches Gemeinwohl, hier für 50 Senior*innen populistisch gegen „den Käfer“ oder „die Haselmaus“ gestellt wird. Doch was ist denn dieses Gemeinwohl? Und warum sind 38 Wohnungen mehr wert als Erholungsfläche für viele Menschen, Lebensraum für noch mehr Tiere und ein winziger Teil der Chance unserer nachfolgenden Generationen ohne Klimakatastrophe? Diese Fragen wurden in den letzten fünf Jahren immer wieder abgewiegelt und das zeigt sich jetzt in den Bürgerprotesten.

Am Ende der auf zwei Stunden angelegten Veranstaltung wurde von allen Seiten bemängelt, sie sei zu kurz gewesen. Nunja, für eine Diskussion, wie sei geplant war, also als allgemeine Information zum Leben im Alter, war das der optimale Rahmen: Ein bisschen Information, ein bisschen Diskussion und Zeit bei Kaffee und Kuchen zusammen zu sitzen.

Wir haben auf jeden Fall mitgenommen, dass eine weitere, größere Veranstaltung notwendig wäre und werden sehen, ob wir den Bürgern so etwas eröffnen können. Auch hier ist dann natürlich wieder jeder willkommen.

Insofern danken wir unseren Gästen für die rege Diskussion und freuen uns auf weitere Veranstaltungen. Zum Beispiel beim zwanglosen Kaffee jeden Samstag bis zur Wahl ab 13:00 im Pastareich, Muggenthalerstr. 5 mit unseren Kandidat*innen. Wir freuen uns auf Sie!